INNO AWARD

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Preisträger:innen 2021

INNO AWARD geht an Start-up für elastische Titan-Netze in der Chirurgie

32 kreative Teams beteiligten sich 2021 an der Ausschreibung für Innovationspreis der Technologiezentren des Landes MV

Die Titanium Textiles AG aus Bentwisch bei Rostock hat mit einer bahnbrechenden Technologie in der Materialentwicklung den begehrten Innovationspreis INNO AWARD gewonnen, der jährlich vom Verbund der Technologiezentren des Landes (VTMV) und Wirtschaftsförderern vergeben wird. Die vier Gründer des international tätigen Start-up Unternehmens entwickeln und produzieren elastisches Gewebe und Nahtmaterial aus 100 Prozent Titan, das vor allem für den medizinischen Einsatz gedacht ist. Die hochwertigen chirurgischen Netze aus ultradünnem Titandraht haben eine bessere Verträglichkeit und Lebensdauer als die herkömmlichen Kunststoff-Implantate. Die neuartigen Produkte werden in Russland bereits erfolgreich eingesetzt, u.a. bei Leistenbruchoperationen. Sie können aber auch die Lebensqualität von Patienten weltweit verbessern, zeigen sich die Gründer Dr. Andrey Noskov, Janos Grajetzky, Michael Haas und Christoph Ehlers überzeugt. Die Titanium Textiles AG bemühe sich derzeit um eine europäische Zulassung, erklärt Christoph Ehlers. Die Laudatio hielt Dr. Thomas Drews als Geschäftsführer der Mittelständischen Beteiligungsgesellschaft, der besonders das länderübergreifende Zusammenarbeiten von klugen Köpfen würdigte.

Die feierliche Preisverleihung fand am Dienstag (14. September 2021) im Digitalen Innovationszentrum Alte Mensa in Greifswald statt. Der Vorsitzende des Verbundes der Technologiezentren Dr. Wolfgang Blank führte gemeinsam mit der Vizevorsitzenden Petra Ludwig durch die Veranstaltung. Sie würdigten die Leistungen junger Wissenschaftler und Gründer in Mecklenburg-Vorpommern und dankten auch den Technologiezentren des Landes, die mit ihren erfahrenen Teams beim Start in die Selbstständigkeit professionelle Unterstützung geben. Ihr Dank richtete sich auch an die Sponsoren aus der Wirtschaft, ohne die so ein Preis nicht möglich wäre: die Beratungsgesellschaft ECOVIS Grieger Mallison, die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern mbH und die Sparkasse Vorpommern.

Zum neunten Mal wurde der INNO AWARD in drei Kategorien für insgesamt 18.000 Euro ausgelobt. „Der INNO AWARD wird als Preis bei jungen Kreativen immer beliebter. 32 Bewerbungen gingen in diesem Jahr bei uns ein und viele waren ausgesprochen hochkarätig“, sagte Dr. Wolfgang Blank. Petra Ludwig ergänzte: „Nicht nur die Preisgelder locken. Es hat sich herumgesprochen, dass die Technologieparks in vielfacher Hinsicht unterstützen können, mit Gewerbeflächen und Räumlichkeiten, technischer Infrastruktur und Beratungskompetenz.“ Networking erleichtere den Start ins Geschäftsleben, so Ludwig.

Mit dem 2. Preis wurden am Dienstag Tino Freiheit und Björn Rüsch von der Schweriner Hydrogen Innovation GmbH geehrt. Ihr Unternehmen entwickelt Lösungen im aufstrebenden Sektor der Wasserstofftechnologie. Die Firma plant u.a. eine zukünftige Serienfertigung von PEM-Elektrolysestacks an. Die Stacks – Stapel von Brennstoffzellen – finden Anwendungen bei Wasserstoffbetankungs-, Smart-Home- und Power-to-Gas-Technologien.

Den 3. Preis erhielten Benjamin Reif, Bjarne Christian Wilhelm und Andreas Wieczorke von der Sawayo GmbH in Rostock. Als Softwareentwickler helfen sie kleinen und mittelständischen Unternehmen, effektive Lösungen für das Compliance Management zu finden, das heißt, interne Richtlinien und gesetzliche Bestimmungen einzuhalten. Dies umfasst Themen wie Datenschutz, Arbeitssicherheit, Belehrungen, Arbeitszeiterfassungen und Corona-Testdokumentationen. Eine entsprechende Software ist seit Ende 2020 auf dem Markt verfügbar und wird bereits in ca. 50 Unternehmen eingesetzt.

Vergeben wurde außerdem ein Sonderpreis zum Thema „Nachhaltigkeit“. Den konnte das Team von „Buddel Briesken“ aus Wismar mit einer nachhaltigen Waschmittelinnovation gewinnen, die auf Rosskastanien basiert. Wäsche waschen ohne Plastikverpackung und Umweltbelastung. Auf diese Idee kamen die Wismarer Betriebswirtschaftsstudentinnen Francis Kordel und Julia Nass. Die in Rosskastanien enthaltenen Seifenstoffe besitzen eine gute reinigende Wirkung und sind eine nachhaltige Alternative zu synthetischen Tensiden. Zudem wird das Produkt in Pfand-Glasflaschen abgefüllt. Die Herstellung erfolgt in sogenannten Mikrofabriken, die in ausgedienten Schiffscontainern deutschlandweit stationiert werden sollen. So werden kurze Transportwege und Regionalität erreicht. Eine Idee, die sich „gewaschen“ hat, meinten die Juroren der Technologiezentren.