INNO AWARD

Preisträger:innen 2020

Rostocker Gründer gewannen Innovationspreis für Herstellung und Vermarktung von Insektenmehl

24 kreative Teams beteiligten sich an Ausschreibung zum INNO AWARD der Technologiezentren des Landes MV

Zum achten Mal wurde am Donnerstag (18.06.2020) der bei jungen Wissenschaftlern und Gründern begehrte Innovationspreis INNO AWARD vergeben, der jährlich vom Verbund der Technologiezentren des Landes Mecklenburg-Vorpommern (VTMV) gemeinsam mit Wirtschaftspartnern ausgelobt wird. Als Gewinner wurden im Technologiepark Warnemünde drei Absolventen der Rostocker Universität und Gründer des Startup-Unternehmens „INOVA Protein“ geehrt: Biologin Raijana Schiemann, Betriebswirt Christian Baudisch und Wirtschaftsingenieur Ahmed Hussein. Das junge Team will mit einer alternativen, gesunden und vor allem umweltschonenden Proteinquelle die Ernährung revolutionieren. Die innovative Idee: die automatisierte Zucht von Insekten sowie die Herstellung und Vermarktung von Insektenmehl. „Nicht nur Umwelt- und Gesundheitsbewusste werden von der Entwicklung aus MecklenburgVorpommern profitieren. Interessant dürfte das Produkt auch für Sportler, für kranke Menschen oder auch Heimtierfutterhersteller sein. Die Jury ist davon überzeugt, dass es einen großen Markt für Insektenmehl gibt“, betonte Unternehmer Jörg Sinnig, Gründer der SIV.AG und Wirtschaftspartner des Preises.

Insgesamt 24 kreative Teams mit Bezug zu Mecklenburg-Vorpommern hatten sich um den Preis beworben, der in drei Kategorien vergeben wurde. Der INNO AWARD ist mit insgesamt 18.000 Euro dotiert. „Wir geben mit dem Preis jungen Menschen eine Chance, ihre kreativen Ideen oder wissenschaftlichen Ergebnisse in die Praxis zu überführen. Sie verwirklichen vielfach ihre Vision von der Zukunft”, betonte Dr. Wolfgang Blank, Vorsitzender des Verbundes der fünf großen Technologiezentren. Die Auszeichnung helfe jungen Wissenschaftlern, Kreativen und Gründern, ihre Innovationen als Produkte und Dienstleistungen zur Marktreife zu führen. Er wies auf die Besonderheit hin, dass der INNO AWARD seit Jahren überregional ausgeschrieben wird. Zum ersten Mal bewarb sich ein internationales Team aus Ungarn um die Auszeichnung.

Den zweiten Preis gewann Moritz von Grotthus aus Bad Doberan mit seiner Lübecker Firma Bareways GmbH. Das Startup-Unternehmen entwickelt Softwarelösungen für das Routing und die Navigation in ländlichen Regionen, global und in Echtzeit. Mit Hilfe von künstlicher Intelligenz kann das Unternehmen Daten über plötzlich veränderte Wetter- und Straßenverhältnisse wie Überflutungen zur Verfügung stellen. Da 80 Prozent aller Straßen weltweit nicht asphaltiert und sehr anfällig für unvorhergesehene Wetterereignisse sind, ist das Interesse bei Nutzern groß Sprachen lernen in kürzester Zeit durch bildbasierte Eselsbrücken. Die Mediziner Steffen Rathmann und Sakhi Ahmad Noori, die in Rostock gemeinsam studierten, erhielten für die von ihnen entwickelte Lern-App „Speakyfox – Schieb (sheep) das Schaf“ den dritten Preis des INNO AWARD. Mit im Boot ist bei Speakyfox auch Deutschlands bekanntester Gedächtnistrainer Oliver Geisselhart, durch den die Methodik optimiert wurde. Danach lassen sich Vokabeln vier Mal schneller einprägen, wenn sie sich im Kopf mit Bildern verbinden lassen.

Einen Sonderpreis gab es in diesem Jahr für das Kinder- und Jugendparlament der Inselstadt Malchow, das sich stärker in das Stadtgeschehen einmischen möchte. Die Schülerinnen und Schüler entwickeln derzeit eine Website als Ferien- und Nebenjobplattform. So soll der Kontakt von Jugendlichen zu regionalen Betrieben aufgebaut werden.

Der INNO AWARD schlägt wichtige Brücken zwischen Forschung und Wirtschaft, betonte Claus-Ruhe Madsen, Oberbürgermeister der Hanse- und Universitätsstadt Rostock, in seinem Grußwort. Kluge Köpfe seien im Norden herzlich willkommen. „Der Preis wird Euch helfen, Eure Visionen in zukunftsfähige Unternehmen zu verwandeln!“, sagte er an die Preisträger gewandt.

In den Gründer- und Technologiezentren des Landes Mecklenburg-Vorpommern wurden in den vergangenen Jahren mehr als 2000 Unternehmen unterstützt und mehr als 10.000 Arbeitsplätze geschaffen. „Diese Innovationszentren, heute würde man sie Gründerökosysteme nennen, gewährleisten mit erfahrenen Teams professionelle Beratung und helfen beim Finden der Räumlichkeiten, passender Infrastruktur und Netzwerke“, erklärte Petra Ludwig, Vizevorsitzende des VTMV.

Der Wettbewerb um den INNO AWARD wird unter anderem vom Unternehmer Jörg Sinnig, Gründer der SIV AG, von der Mittelständischen Beteiligungsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern und vom Beratungsunternehmen ECOVIS Grieger Mallison unterstützt.